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DSGVO-Konformität und HTTPS-Verschlüsselung – Was Sie beachten müssen

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Elias Schweizer

22.09.2024

• 5 Minuten Lesezeit

DSGVO-Konformität und HTTPS-Verschlüsselung – Was Sie beachten müssen

Die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die Implementierung einer HTTPS-Verschlüsselung auf Ihrer Website sind nicht nur rechtlich notwendig, sondern auch entscheidend für den professionellen Auftritt Ihres Unternehmens. In diesem Artikel erfahren Sie, warum diese Maßnahmen wichtig sind, welche Schritte Sie unternehmen müssen und welche Risiken Sie vermeiden können.


Warum ist DSGVO-Konformität relevant?

Die DSGVO ist seit 2018 in der gesamten Europäischen Union in Kraft und dient dem Schutz personenbezogener Daten. Verstöße gegen die DSGVO können schwerwiegende finanzielle Folgen haben: Unternehmen drohen Bußgelder von bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres oder bis zu 20 Millionen Euro, je nachdem, welcher Betrag höher ist.

Zusätzlich zum finanziellen Risiko schädigen Verstöße auch das Vertrauen Ihrer Kunden und Partner. Es ist daher von größter Bedeutung, Ihre Website DSGVO-konform zu gestalten, um rechtliche Komplikationen und mögliche Abmahnungen zu vermeiden.


Wie schützt man sich vor Abmahnungen wegen DSGVO-Verstößen?

Der beste Schutz vor Abmahnungen und Bußgeldern ist die vollständige Einhaltung der DSGVO. Das bedeutet, dass Sie sicherstellen müssen, dass alle personenbezogenen Daten, die auf Ihrer Website verarbeitet werden, rechtlich korrekt gehandhabt werden. Dazu gehören beispielsweise die Einholung von Einwilligungen, der Schutz vor unbefugtem Zugriff auf Daten und die Bereitstellung transparenter Informationen zur Datenverarbeitung.

Ein Cookie-Banner, das den Besucher über die Nutzung von Cookies informiert und ihm die Möglichkeit gibt, Cookies abzulehnen, ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer DSGVO-konformen Website. Dabei sollte der Cookie-Banner korrekt eingerichtet sein und einen „Ablehnen“-Button auf der ersten Ebene enthalten. Das Fehlen dieses Buttons wurde vom OLG Köln als wettbewerbswidrig eingestuft.


Häufige DSGVO-Verstöße und wie man sie vermeidet

  1. Google Fonts lokal hosten
    Die Verwendung von Google Fonts über externe Server überträgt die IP-Adresse des Nutzers an Google. Um dies zu vermeiden und DSGVO-konform zu handeln, sollten Sie Google Fonts lokal auf Ihrem eigenen Server hosten.

  2. YouTube-Videos DSGVO-konform einbinden
    Standardmäßig lädt YouTube Daten von Drittanbietern, sobald ein Video eingebettet wird. Nutzen Sie eine Zwei-Klick-Lösung, bei der das Video erst nach der Zustimmung des Nutzers geladen wird, um die DSGVO einzuhalten.

  3. Google Maps, Google Bewertungen und andere Google-Dienste
    Diese Dienste sammeln personenbezogene Daten und sollten nicht ohne die Einwilligung des Nutzers verwendet werden. Verwenden Sie ein Cookie-Consent-Tool, das die Zustimmung zur Nutzung dieser Dienste einholt.

  4. ProvenExpert und andere Bewertungstools
    ProvenExpert setzt Cookies zur Verfolgung des Nutzerverhaltens ein. Da nicht klar ist, welche Daten erfasst werden, sollten Sie ein Cookie-Consent-Tool nutzen, das die Einwilligung des Nutzers einholt.

  5. Kontaktformulare
    Stellen Sie sicher, dass vor dem Absenden eines Kontaktformulars die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten eingeholt wird. Ein klarer Hinweis auf die Datenschutzerklärung und eine aktive Zustimmung sind erforderlich.


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HTTPS-Zertifikat: Warum es wichtig ist und wie man es erhält

Neben der DSGVO-Konformität ist eine HTTPS-Verschlüsselung ein weiteres wichtiges Thema. HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) schützt die Kommunikation zwischen dem Browser des Nutzers und Ihrer Website durch eine verschlüsselte Verbindung. Dies ist besonders wichtig, wenn sensible Informationen, wie Kontakt- oder Zahlungsdaten, übertragen werden.

Ohne HTTPS wird in der Adressleiste des Browsers der Hinweis „Nicht sicher“ angezeigt, was nicht nur rechtliche Risiken birgt, sondern auch potenzielle Kunden abschrecken kann.

So erhalten Sie ein HTTPS-Zertifikat:

  1. SSL-Zertifikat erwerben
    Melden Sie sich bei Ihrem Hosting-Anbieter an. Viele bieten SSL-Zertifikate kostenlos an, z.B. über Let’s Encrypt, oder gegen eine geringe Gebühr.

  2. SSL-Zertifikat aktivieren
    Folgen Sie den Anweisungen Ihres Hosting-Anbieters, um das Zertifikat zu aktivieren. Meistens handelt es sich um einen einfachen Schritt im Kundenportal.

  3. Interne Links anpassen
    Stellen Sie sicher, dass alle internen Links auf Ihrer Website von HTTP auf HTTPS umgestellt werden. Dies verhindert gemischte Inhalte, die Ihre Sicherheitsbewertung negativ beeinflussen könnten.

  4. HTTPS erzwingen
    In den Server-Einstellungen (z.B. über die .htaccess-Datei) können Sie festlegen, dass alle HTTP-Anfragen automatisch auf HTTPS umgeleitet werden.


Copyright-geschützte Inhalte auf Websites

Ein weiteres Thema, das oft zu rechtlichen Problemen führt, ist die Verwendung von urheberrechtlich geschützten Inhalten. Dazu zählen Texte, Bilder, Videos oder andere Medien, die nicht ohne Erlaubnis des Rechteinhabers auf Ihrer Website verwendet werden dürfen. Achten Sie darauf, dass alle Inhalte, die Sie auf Ihrer Website verwenden, entweder von Ihnen selbst erstellt, lizenziert oder gemeinfrei sind.


Was wird in diesem Artikel nicht behandelt?

Dieser Artikel konzentriert sich auf die technische und rechtliche Absicherung Ihrer Website in Bezug auf DSGVO und HTTPS. Es wird jedoch nicht ausführlich auf Themen wie das Impressum oder die Inhalte der Datenschutzerklärung eingegangen. Falls Sie Unterstützung in diesen Bereichen benötigen, empfehlen wir, rechtlichen Rat einzuholen oder spezifische Quellen wie eRecht24 zu konsultieren.


Fazit:

Die Einhaltung der DSGVO und die Verwendung einer HTTPS-Verschlüsselung sind wesentliche Bausteine für den rechtssicheren Betrieb einer Website. Durch den richtigen Einsatz von Cookie-Bannern, den lokalen Betrieb von Google Fonts und die Sicherstellung, dass alle externen Dienste nur mit der Einwilligung des Nutzers geladen werden, können Sie Abmahnungen und Bußgelder vermeiden.

Mit einer HTTPS-Verschlüsselung schützen Sie zudem die Kommunikation auf Ihrer Website und stärken das Vertrauen Ihrer Nutzer. Achten Sie darauf, keine urheberrechtlich geschützten Inhalte ohne entsprechende Erlaubnis zu verwenden, um weitere rechtliche Probleme zu verhindern.